Veröffentlicht: 12. Dezember 2010 in Domains & DNS.

Beim 39. ICANN-Meeting, das vom 05. bis 10. Dezember 2010 in Kolumbien stattfand, hatten internationale Domainexperten nicht mit Änderungen oder Einwänden gegen die Endfassung der Bewerberregeln für neue Domainendungen gerechnet. Die Entscheidung zu Registry und Registrar Beteiligungen und ein straffer Zeitplan war von ICANN bereits vor dem Meeting veröffentlicht worden.

Wie küzlich in unserem Blog berichtet, war nach der lange erwarteten Entscheidung vom ICANN Direktorium zur Aufhebung der Trennung von Beteiligungen zwischen Registrierungsstellen und Registraren (Stichwort Vertical Integration kurz VI) erstmals ein klarer Zeitplan für den Startschuss für die neuen TLDs in Sicht.

Regierungen haben Einwände und fordern mehr Zeit

Doch nun hat sich u.a. die US-Regierung in einem 2-seitigen Brief an die ICANN gewand, in dem unter anderem diese Entscheidung, Beteiligungen zwischen Registrierungsstellen und Registraren zu erlauben, kritisiert wurde. Weiter monierte das US-amerikanische Wirtschaftsministerium, dass noch immer keine fertiggestellte Wirtschaftlichkeitsstudie vorliege, die darlege, ob die Vorteile neuer Domainendungen die Kosten für die Einführung überwiegen.

Treffen zwischen Regierungsvertretern und ICANN Board geplant

Als Reaktion hat das ICANN Board ein weiteres Treffen mit den Regierungsvertretern für Februar 2011 geplant. In diesem Treffen sollen die Vorbehalte der Regierungen ausgeräumt werden um eine rasche Einführung von neuen Domainendungen wie .berlin zu ermöglichen. Derzeit gehen Experten davon aus, dass der Start für die neuen Domainendungen auf dem ICANN Meeting in San Francisco im März 2011 erfolgen könnte.

Das Thema neue Domainendungen bleibt weiter spannend. Bei Interesse empfehlen wir dazu auch den ICANN Blog, auf dem z.B. das Schreiben der US-Regierung und die Stellungnahme des ICANN Direktoriums veröffentlicht wurde: http://blog.icann.org/2010/12/us-government-opposes-launch-of-new-gtld-program-in-cartagena/